Leitbild
– das Bild, das uns leitet …
Wohnungslosigkeit stellt auf Dauer eine Situation extremer Ausgesetztheit und Unbehaustheit dar, die es schwer macht, sich zu stabilisieren und wieder in Arbeits- und Sozialbezüge einzutreten. Wohnungslosenhilfe will nun Hilfen bieten, wieder wo anzukommen, sich zu erfangen und Schritt für Schritt wieder Fuß zu fassen und die Lebensverhältnisse zu ordnen, wie es den individuellen Vorstellungen der Betroffenen angemessen ist und wie es die gesellschaftlichen Verhältnisse bestmöglichst zulassen.
In diesem Sinne stellt Sozialarbeit einen Vermittlungsversuch zwischen individuellen Notlagen und gesellschaftlichen Vorgaben und Zuwendungen dar. Dabei ist auf die Würde der Hilfe-Nachfragenden zu achten, indem sowohl ihre Leiden wie ihre Bewältigungsversuche und Handlungsfähigkeit anerkannt und respektiert werden. Sozialarbeit soll durch stützende Beziehung und hilfreiches Wissen und praktische Angebote Betroffene befähigen, ihre jeweils nächsten Lebensziele in realistischen Schritten umzusetzen. Wichtig ist dabei auch die Haltung, dass Sozialarbeit nicht Sozialtechnologie ist, die bestimmte Lösungen herstellen kann, sondern eher Entwicklungs- und Möglichkeitsräume mit konkreten praktischen Angeboten bereitstellt.
Wohnungslosenhilfe soll über die einzelne Fall-Hilfe hinausgehen, als sie parteiisch und in engagierter Anwaltschaft Lebenslagen wie Wohnungslosigkeit und Armut auch öffentlich thematisiert und bewusst macht. Verdrängung und individuellen Schuldzuweisungen soll damit aufklärend begegnet werden.