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Infektionsprävention Präventionsautomat & -boxen

01.04.2013

Infektionsprävention Präventionsautomat & -boxen

Seit Anfang April 2013 gibt es einen ersten kleinen Schritt in der niederschwelligen Suchthilfe in Steyr: ein Verkaufsautomat für sterile Spritzen in der Blumauergasse 29 und fünf Entsorgungsboxen im öffentlichen Raum helfen mit das Infektionsrisiko bzgl.HIV und  Hepatitis C zu reduzieren – für die Betroffenen und für andere!

Ausreichende Versorgung mit sterilen Spritzen und Zubehör sowie sichere Entsorgung  von gebrauchten Spritzen, damit sich niemand infizieren kann, ist ein erster kleiner Baustein.

Initiator dieser Maßnahme ist das Steyrer Netzwerk flow-akut, Antragsteller gegenüber dem Land OÖ ist der Verein Wohnen Steyr. Die Entleerung der öffentlichen Boxen wird über die Stadtbetriebe Steyr erfolgen.

Präventionsautomat (Blumauergasse 29):

Rund um die Uhr!

Abgabe von sterilen Spritzen und Zubehör in Sets zu je 1,-

(2 Pumpen, 2 Nadeln, 2 Alk-Tupfer, 2 Trockentupfer, 2 x steriles Wasser, 1 Kondom, Safer Use-Info)

Entsorgungsboxen (erkennbar an flowakut-Pickerl):

Zum sicheren Entsorgen gebrauchter Spritzen, damit sich niemand verletzen und infizieren kann!

  • beim Automaten (Blumauergasse)
  • in Stadtplatznähe (Zwischenbrücke )
  • im Schlosspark (Durchgang Gärtnerei)
  • in Münichholz (Ecke Wagner-Schuhmeier Str.)
  • in Beserlpark Ennsleite (Josef-Wokral Str.)
  • am Resthof (Übergang Resthofstraße)

Warum wir das machen

Hohe Infektionsgefährdung durch HIV und Hepatitis C.

Zahlreiche Studien und WHO-Analysen bestätigen, dass i.v. Drogenkonsument/innen bezüglich Infektion mit HIV und Hepatitis C eine absolute Hochrisikogruppe sind – die Übertragungsraten durch benutzte und infizierte Spritzen sind besonders hoch.

Keine 24-Stunden Versorgung mit sterilem Spritzenbesteck in Steyr

Sterile Spritzen können in Steyrer Apotheken nur zu den Tagesöffnungszeiten zwischen 8 – 18 Uhr erworben werden

Keine Rückgabemöglichkeit für gebrauchte Spritzen

Apotheken in Steyr nehmen keine gebrauchten Spritzen zurück. Nicht ordnungsgemäß entsorgte gebrauchte Spritzen stellen ein weiteres Infektionsrisiko dar, für die Nutzer/innengruppe selbst, aber auch für die Öffentlichkeit

Dringender Bedarf an notwendigen Angeboten

Es gibt bislang in Steyr kein niederschwelliges Angebot der Drogensuchthilfe. Die Zahlen und Erfahrungen sprechen für einen eindeutigen Bedarf. Die im Netzwerk Flow-Akut vertretenen Facheinrichtungen nehmen seit längerem die Verschärfung der Problematik rund um riskanten Drogenkonsum einerseits und die fehlenden Angebote andererseits wahr. Neben Suchtberatung und Substitutionsbehandlung, angeboten von X-Dream, stellt sich hier dringender Nachholbedarf an Angeboten der harm reduction, um gesundheitliche Risiken zumindest zu reduzieren und zusätzliche Gefährdungen hintan zu halten. Ein Kontaktladen mit Spritzentauschangebot, ergänzt durch Präventionsautomat, Beratung und nachgehender Sozialarbeit (inkl. Streetwork), medizinischer Grundversorgung, Alltags- und Beschäftigungs-möglichkeiten, sowie Freizeitangeboten wäre die entsprechende Einrichtung, die auch in Steyr notwendig wäre (analog wie in Linz oder Vöcklabruck).

Verbesserungsangebote als erster Schritt:

Präventionsautomat und Entsorgungsboxen

In der derzeitigen Situation der Unfinanzierbarkeit der Zielmaßnahme sind Angebote gefragt, die eine sinnvolle und finanzierbare Verbesserung als Zwischenschritt(e) zu einer niederschwelligen Drogensuchthilfeeinrichtung in Steyr darstellen.

Mittels eines Präventionsautomaten kann die Versorgung mit sterilem Spritzenbesteck in Steyr verbessert werden, wenn es ein Rund-um-die-Uhr-Angebot gibt. Der Gebrauch von infizierten Spritzen wegen Unverfügbarkeit soll damit verhinderbar sein, wie das damit verbundene hohe Infektionsrisiko. Entsorgungsboxen sollen dazu beitragen, infizierte Spritzen sachgerecht entsorgen zu können und damit weitere Infektionsrisiken für Konsument/innen und Unbeteiligte zu reduzieren.

Zielgruppe sind intravenös injizierende Drogenkonsument/innen in Steyr, die sich mit sterilen Spritzen versorgen und gebrauchtes Spritzenmaterial nicht gesundheitsgefährdend entsorgen möchten. Dies ist vor allem für jene Menschen wichtig, die über keine eigene Wohnung verfügen, also Spritzen nicht vorrätig halten können und keine Müllentsorgungsmöglichkeit haben (wobei gerade die private nicht sachgerechte Müllentsorgung problematisch sein kann). Praktisch sind das akut Wohnungslose oder solche, die sich in Wohnungsloseneinrichtungen wie der Notschlafstelle oder im Tageszentrum aufhalten. Daher tritt hier diese Problematik und der Lösungsbedarf besonders eklatant zutage.

Zielgruppe sind daher in erster Linie Betroffene unserer Einrichtung, aber darüber hinaus alle i.v. Drogenkonsument/innen, die dieses Angebot nützen wollen.

Inhalte aus Texten, die im Rahmen der Netzwerkarbeit von flow akut bzw. der Antragstellung vom Verein Wohnen Steyr erstellt wurden, von Eva Eichinger bzw. Herbert Baumgartner